Europa zum Frühstück

Eduard-Stieler-Schule und Pulse of Europe organisieren Europa-Café

Der Fachbereich Politik und Wirtschaft der Eduard-Stieler-Schule (ESS) hat zum 15.05.2019 die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums zu einem World-Café zum Thema Europa eingeladen, das von Pulse of Europe mit prominenten Ansprechpartnern aus Wirtschaft und Gesellschaft begleitet wurde.
Nach einer kurzen Ansprache des Schulleiters Jörg Demuth, der sich der Bedeutung von Wahlen für die Europäische Union widmete, begrüßte Klaus Becker von Pulse of Europe die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Europa-Cafés, dessen Ablauf er den Beteiligten vorstellte. In einer kurzen Vorstellungsrunde konnten die Schülerinnen und Schüler die Leiter der Gesprächsrunden kennenlernen und erfahren, was sie motiviert, für die europäische Idee einzutreten.
In den Gesprächsrunden berichtete Michael Blumöhr, der sein Volontariat bei der Fuldaer Zeitung macht und an einer Sonderausgabe von Move36 zur Europawahl beteiligt gewesen ist, von interessanten Stilblüten, die die Europäische Union in den Medien erzeugt - eine Vielzahl von Fake News begleiten die Stimmung in der Bevölkerung zur EU.
Maria Campuzano teilte mit den Schülerinnen und Schülern in Verbindung mit einer Studentin, die an der Hochschule Fulda immatrikuliert ist, die Chancen und Möglichkeiten im Bereich des Bildungs- und Hochschulwesens, um mittels des Erasmus-Programms im Ausland zu studieren. Im aktuellen Semester seien dies über 400 Studentinnen und Studenten, was die Bedeutung des kulturellen und wissenschaftlichen Austauschs unterstreiche.
Der Geschäftsführer von Feuerstein Holztechnik, Michael Döppner, der auch Mitglied im Präsidium der IHK Fulda ist, warb für die Möglichkeiten der europäischen Beteiligung, die auch von einem Unternehmen aus Dipperz für Aufträge in Ländern wie Mallorca/Spanien oder Frankreich sorgten. Gerade in jungen Jahren, in denen man noch nicht über zu enge familiäre Verbindungen verfüge, solle man seine Erfahrungen auch über die Region und das Land hinaus ausbauen, um die Bedeutung der europäischen Freiheit selbstständig zu erfahren. Von fehlendem politischem Interesse der Jugendlichen sei in diesem Workshop nichts zu bemerken.
Für Pulse of Europe engagierten sich neben Klaus Becker auch Michael Schmitt und Kerstin Karkowski, die ebenfalls eine Gesprächsrunde leitete. Gerade das politische Interesse und die Beteiligung von Jugendlichen bei Wahlen standen für sie im Zentrum ihrer Gespräche. Hier lobte sie die Schülerinnen und Schüler, die alle zur Wahl gingen. Nur der Austausch und die Kommunikation über politische Themen können etwas gegen das sinkende Interesse an Politik bewirken und gerade für die Zukunft der Teilnehmenden von Bedeutung sein.
Als prominenter Heimkehrer nach Fulda zeichnete Professor Peter Niehaus, ehemaliger Stadtbaurat und Siemens-Manager i.R., anhand seines eigenen Lebens die Entwicklung der Europäischen Union von den Anfängen bis heute nach. Die Aussprache und Diskussion mit den Jugendlichen habe ihm gezeigt, dass es gut sei, den Tag so begonnen zu haben. Gebannt folgten die Teilnehmenden den Ausführungen des weltgewandten und erfahrenen Mannes, der sie für Europa begeisterte.
Für den Minderheitenschutz, gerade auch in Europa, setzt sich Ricarda Steinbach als Geschäftsführerin der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ ein, die die Entwicklungen in den baltischen Staaten mit Sorge betrachtet, denn als Oberstleutnant der Reserve führt sie an, dass Truppenbewegungen innerhalb Europas keine positiven Zeichen sind.  Dass die jungen Menschen in ihren Gesprächen von der europäischen Solidarität durchdrungen seien und die Freiheiten und Werte Europas verinnerlicht haben, stimme sie jedoch positiv und habe ihr die Gespräche erleichtert.
Auch Anika Wuttke, Geschäftsführerin von creart und Mitglied des IHK-Präsidiums, habe sich über die Motivation der Schülerinnen und Schüler gefreut, die sich interessiert, aber auch informiert zeigten.
In einer abschließenden Bewertungsrunde äußerten sich die befragten Schülerinnen und Schüler positiv überrascht, dass sie aus dem Workshop doch viel für ihr eigenes Leben mitnehmen konnten und bedankten sich für Teilnahme der Gesprächsleiter, die ihre Freizeit nutzten, um nicht nur die Zukunft ihrer Kinder, sondern die der Schülerinnen und Schüler durch ihr Wissen zu begleiten. Für die Zukunft wünschten sie sich mit Blick in Richtung Herrn Rene-Andre Kohl, dem Mitorganisator der Veranstaltung und Fachleiter Politik und Wirtschaft, dass solche Veranstaltungen regelmäßig durchgeführt würden, aber auch andere Schulformen und jüngere Schülerinnen und Schüler anderer Schulen von diesem Angebot profitierten, denn Europa habe hierdurch noch mehr an Profil gewonnen. Michael Schmitt, der eingangs schon eine Chronologie der Veränderungen Europas seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgezeigt hatte, formulierte abschließend eine Warnung vor dem drohenden Rechtsruck der europäischen Wahlergebnisse und zeigte seine Hoffnung, dass das renovierungsbedürftige Gebäude der Europäischen Union bald zeitgemäß saniert werde. Dieses Bild griff Rene-Andre Kohl in seinem Schluss- und Dankeswort auf, indem er alle Beteiligten darauf hinwies, dass wir alle WG-Mitbewohner in diesem Gebäude seien, dass nur durch Absprachen, Einsatz, aber auch Rücksichtnahme untereinander und vor allem die Kommunikation miteinander angemessen renoviert werden könne – jeder und jede solle sich hierzu einbringen und wenigstens wählen gehen.
von Rene-Andre Kohl

Fotos: Thimo Maase und Rene-Andre Kohl

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