Galionsfigur der Fuldaer Gastronomie verabschiedet (Kopie)

Studiendirektorin Gerlinde Falkowski in den Ruhestand versetzt

Am vergangenen Montag wurde die Studiendirektorin Gerlinde Falkowski im Beisein ih­res Ehemannes Peter, sowie zahlreichen Wegbegleitern von Oberstudiendirektor Dr. Rudolf Drexler und dem Leitenden Schulamtsdirektor Stephan Schmitt in den Ruhe­stand verabschiedet. Drexler ließ in seinen Ausführungen einige wichtige Statio­nen im Leben der künftigen Pensionärin Revue passieren. Nachdem sie am 20.06.1953 in Rudlos bei Lauterbach geboren wurde, besuchte Gerlinde Beranek die Kaufmännische Berufsfachschule in Lauterbach, um danach auf das Wirtschaftsgymna­sium - die heutige Richard-Müller-Schule - in Fulda zu wechseln. Es folgte das Stu­dium der Wirtschaftspädagogik mit dem Nebenfach Politik an der Georg-August-Universität in Göttingen. In dieser Zeit lernte sie auch ihren Mann, Pe­ter Falkowski, ken­nen. Es folgte ein Erweiterungsstudium im Fach Deutsch an der Goe­the-Universität in Frankfurt. Nach ihrem Referendariat in Kassel kam sie 1982 an die dama­lige Kreisberufsschule, die heutige Eduard-Stieler-Schule (ESS) in Fulda. Hier erfolgte dann ein Einsatz im Bereich der Gastronomie, zahlreiche Fortbildungen und das Engagement mit Vorsitz im Personalrat. Schnell kam der Gedanke auf, eine Ho­telfachschule an der ESS zu etablieren, der jedoch zunächst zögerlich vom Hessi­schen Kultusministerium aufgenommen wurde. Durch viel Unterstützung vom Schulträ­ger, dem Landkreis Fulda, des Staatlichen Schulamts Fulda, der Industrie- und Han­delskammer, des Köchevereins Fulda sowie des Hotel- und Gaststättenver­bandes gelang es schließlich 1989 eine einjährige und 1992 dann endlich die zweijäh­rige Fachschule an der ESS anzusiedeln. Viele Projekte konnten dann reali­siert wer­den, wie 1999 die längste Tafel der Welt, die mit 1,7 Kilometern Länge sogar ei­nen Ein­trag ins Guinessbuch der Weltrekorde bekam und die Zusammenarbeit mit der Rhön-Marketing GmbH. In der Zwischenzeit wurde Falkowski nach der Beförde­rung zur Oberstudienrätin 1991 zur Studiendirektorin befördert und erbrachte seit nun­mehr über 25 Jahren vorbildliche Leistungen in dieser Funktion. Drexler attes­tierte ihr drei wesentliche Eigenschaften, sie sei aktiv, fit und kundig. Ohne Gerlinde Falkowski, die alle wichtigen Leute in der Gastronomie der Region kenne, gäbe es keine Hotelfachschule in Fulda und die ESS würde nicht dastehen, wo sie heute steht.

Landrat Bernd Woide fuhr mit der Feststellung fort, dass Falkowski visuell noch sehr weit von einer Pensionsgrenze entfernt sei. Sie habe sich um Schule und Gastrono­mie der Region verdient gemacht und den Bereich mitgeprägt.  Auch habe sie die Eigen­schaft, immer Menschen für ihre Anliegen zu vereinnahmen und das werde weiterwirken.

Der Leitende Schulamtsdirektor Stephan Schmitt bedankte sich für die geleistete Bil­dungsarbeit und verwies auf die unzähligen Fortbildungen, die Falkowski auch außer­halb Fuldas besucht habe. Ebenso sei sie in unterschiedlichen Kommissionen tä­tig gewesen und die vielen von ihr durchgeführten Projekte ließen eine starke Dyna­mik spüren.

Der Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, Stefan Schunck, habe 18 Jahre erfolgreich mit Gerlinde Falkowski zusammenarbeiten können. Wirtschaftliche Stärke, zentrale Lage, Lebensqualität und entsprechende Netzwerke machen die Situation in Fulda aus und dafür stehe Falkowski. Weiter hob er ihre sozialen Kompetenzen und ihre Team­fähigkeit hervor, um sie dann gemeinsam mit Armin Gerbeth mit einem sehr gu­ten Prüfungszeugnis im Rahmen der dualen Berufsausbildung auszuzeichnen. Hier sei eine eh­renamtliche Arbeit im Ruhestand ebenfalls erwünscht.

Auch für den Personalrat war es „Time to say goodbye“ und es wurden auf humor­volle Art Dinge in die Ablage gelegt, wie z. B. der Rotstift. „Time to say hello“ sei es jetzt für andere Dinge, wie etwa die Familie. Carmen Mötzung schloss sich mit einem Faust-Zitat an und verwies darauf, dass Gerlinde Falkowski durch ihr Engagement in der Gastronomie wirklich wisse, was die Welt im Inneren zusammenhält.

Weitere Grußworte kamen von der Studierendensprecherin Luisa Böttinger in Form ei­nes kleinen Gedichts und von Steffen Ackermann und Wolfram Killer vom DEHOGA Kreisverband Fulda. Ackermann, selbst ehemaliger Absolvent der Hotelfach­schule, betonte, dass sich Falkowski Gehör verschaffen konnte durch Stärke und starke Nerven und dass sie darauf stolz sein könne, dass die Absolven­ten der Hotelfach­schule in aller Welt in guten Positionen unterwegs seien. Sie sei mit Herz­blut dabei gewesen und konnte Dinge immer in die positive Richtung lenken. Vom Ver­ein der Köche und vom Rhöner Charme bedankten sich Matthias Höhl und Die­ter Kehl mit dem Statement, dass Falkowski ihre Arbeit auch mit sehr viel Charme be­gleitet habe.

Gerlinde Falkowski bedankte sich bei allen Anwesenden für die Geschenke und die net­ten Worte und zitierte dabei Ringelnatz mit „Auf einmal steht es neben dir“ und nun stehe es plötzlich neben ihr. Sie sei immer gern in die Schule gegangen und be­dankte sich bei Schulleiter Dr. Drexler für den großen Gestaltungsspielraum, welcher ihr stets gewährt wurde und für die Unterstützung bei allen ihren Vorhaben. Auch der frühere Schulleiter, Herr Urner, habe ihr immer Mut gemacht. Der Landkreis Fulda als Schulträger sorge für gute Arbeitsbedingungen, die Betriebsvertreter seien immer of­fen und ehrlich gewesen. Auch sei eine Abteilung nur so gut wie ihr Team. Ferner galt ihr Dank dem Schulamt, allen weiteren Organisationen, mit denen sie zusammenar­beiten konnte, dem Schulleitungsteam und dem Unterstützungsteam so­wie natürlich in erster Linie ihrem Ehemann Peter als Mutmacher, helfende Hand und Be­rater für  seine Unterstützung, Geduld und Verständnis.

Nach dem offiziellen Teil lud Frau Falkowski die über 100 Gäste noch zu einem kleinen Imbiss und netten Gesprächen ins hauseigene Übungs-Restaurant ein. Damit es einen nahtlosen Übergang geben kann, wird Studiendirektorin Margit Gold­stein direkt die Nachfolge von Gerlinde Falkowski antreten. Für eine stimmungsvolle musikalische Untermalung sorgte Lothar Klüber am Klavier.

Foto: Thimo Maase
Foto: Thimo Maase

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