4 Kolleginnen nach fast 150 Dienstjahren verabschiedet

Immer gerne in die Schule gekommen

Auf ein besonderes Ereignis konnte der Schulleiter der Eduard-Stieler-Schule (ESS), Jörg Demuth, am vergangenen Donnerstag in einer kleinen Feierstunde eingehen. Gleich vier Kolleginnen wurden in den Ruhestand verabschiedet. Gemeinsam mit den jeweiligen Abteilungsleitungen blickte Demuth zurück auf den Werdegang der vier Lehrerinnen, die von Familienmitgliedern begleitet wurden. Da alle vier immer gern in die Schule gekommen wären, sei dies eigentlich kein Grund zum Feiern, wenn man gehen müsse. Dennoch könne man dies auch als eine schöne Vorbereitung auf den neuen Lebensabschnitt sehen.

Sibylle Kramer-Siebert ist bereits seit 1982 an der ESS. Sie ist seit Januar offiziell im Ruhestand, wollte aber ihre Abschlussklasse noch zu Ende führen. 1972 machte sie ihr Abitur in Verden, um dann in Gießen und Kiel Ernährung und Haushaltswissenschaften zu studieren. Abteilungsleiterin Margit Goldstein ergänzte noch „Du wohnst zwar nicht in Fulda, aber dein Herz ist in Fulda.“ Kramer-Siebert habe aufbauend, aber auch kritisch kommuniziert und dabei immer das Wohl der Auszubildenden im Fokus gehabt.

Ingrid Bayer-Rückelt habe bereits im Herbst ihr 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Ihr Leben sei sowohl beruflich, als auch privat von Beständigkeit geprägt. 1984 begann sie die Berufspädagogische Ausbildung als Fachlehrerin für Arbeitstechnische Fächer am Studienseminar Kassel. Abteilungsleiter Thomas Willert betonte, er habe immer großes Vertrauen in ihre Kompetenzen gehabt, aber auch ihre ruhige, geduldige und freundliche Art geschätzt, die besonders in der Werkstatt für behinderte Menschen zum Tragen kam.

Gabriele Schuster sei irgendwie schon immer da gewesen, obwohl ihr Einsatz an der ESS nicht selbstverständlich war. Als gelernte Medizinisch-technische Assistentin musste sie immer wieder um Verträge kämpfen. Ab 1993 nahm sie an einem Zwei-Jahres-Studien-Lehrgang für Lehrkräfte an Lehranstalten für Berufe des Gesundheitswesens teil. Abteilungsleiterin Angelika Bott-Werner bezeichnete sie als fachlich versiert und sehr geeignet. Sie füllte die Lücke im Bereich Abrechnungswesen und engagierte sich stark im Labor. Dafür bedurfte es ständiger Fort- und Weiterbildungen. Die Schülerinnen hätten von ihrer guten Vernetzung profitiert.

Elke Hoßbach legte 1982 die Meisterprüfung als „Meister der ländlichen Hauswirtschaft“ ab. Sie zeigte viel Flexibilität und war eine feste Größe im Bereich Ernährung und Hauswirtschaft. Abteilungsleiter Thomas Willert stellte fest, dass für Hoßbach Grundbildung ein ganz wichtiger Baustein in der Arbeit mit Schülern war. Durch eine veränderte Schülerklientel kam Erziehungsarbeit hinzu. Willert bedankte sich für ihre gewissenhafte und sorgfältige Art bei Elke Hoßbach.


Personalratsmitglied Rene-André Kohl zitierte das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse mit der bekannten Zeile „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, worauf die anderen Personalratsmitglieder die einzelnen Phasen im Leben der künftigen Ruheständlerinnen resümierten. Mit der Zeile „Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“ wünschte man den vier Kolleginnen alles Gute für die nächste Stufe in ihrem Leben.

Die vier ausscheidenden Kolleginnen bedankten sich herzlich und luden die anwesenden Gäste noch zu einem kleinen Imbiss in gemütlicher Runde ein.

Alle vier künftigen Ruheständlerinnen bekamen Blumen und Geschenke von Schulleitung, Personalrat und Kolleginnen und Kollegen ihrer jeweiligen Abteilungen. Lothar Klüber umrahmte die Veranstaltung am Klavier.

von Bernhard Ilsemann

Fotos: Thimo Maase

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