61 x Allgemeine Fachhochschulreife
Lernen und dann seinen eigenen Weg gehen
Vor fast 200 Gästen erhielten die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Eduard-Stieler-Schule (ESS) in einer Verabschiedungsfeier am Freitagnachmittag, den 08.07., ihre Zeugnisse der Allgemeinen Fachhochschulreife.
Die Feier begann mit einer Andacht der Fachschaft Religion und Ethik der ESS unter dem Motto „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, inspiriert durch das Misereor Hungertuch der chilenischen Künstlerin Morena Sanchez, welches zu Beginn der Corona-Pandemie erstellt wurde. Dieses Bild symbolisiere Perspektive und Hoffnung für Gestaltung und Bewegung.
In ihrer Begrüßung berief sich die Abteilungsleiterin der Fachoberschule, Dr. Eva-Maria Gürke, auf Georg Friedrich Händels Zitat „Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen“ und ließ dann die vergangenen zwei Jahre Revue passieren, die durch Meilensteine wie zunächst Einschulung, Jahrespraktikum und Pandemie mit Distanzunterricht und schließlich wieder Präsenzunterricht, aber auch durch den seit Februar andauernden Krieg in Europa geprägt waren. Nun aber stünde am Ende der zweithöchste Schulabschluss, den man in Deutschland erlangen könne und nach diesen zwei Jahren des Lernens müsse jeder jetzt seinen eigenen Weg gehen. Dennoch ginge man niemals so ganz, denn etwas würde man immer hinterlassen. Gürke bedankte sich für die gemeinsame Zeit und sah es als eine Ehre an, diesen Tag gemeinsam mit den Absolventinnen und Absolventen feiern zu dürfen.
Es folgten dann die bewegenden Worte von Stefanie Klee, Einrichtungsleiterin des Mediana St. Ulrich in Hünfeld, die selbst vor einigen Jahren an der ESS Schülerin in der Fachoberschule Gesundheit war und nun darstellte, wie diese Zeit sie geprägt hat.
Insbesondere Klees charismatische Werbung für den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin, „ein toller Beruf“, zog das Publikum in seinen Bann. Auch mit dem heute erreichten Abschluss stelle man seinen Fuß auf weiten Raum, wenn dieser auch vorübergehend durch Corona eingeschränkt war, die generalistische Ausbildung, die man dort erhalte, eröffne den jungen Leuten sehr viele Möglichkeiten. Klee wünschte den Absolventen alles Gute für die Zukunft mit den Worten „Nutzen Sie, was Sie jetzt in der Hand haben“.
Als Vertreterin der Absolventen bedankte sich Sidney Goldbach bei ihren Lehrerinnen und Lehrern und auch bei den anwesenden Eltern. Für sie seien in den vergangenen zwei Jahren Humor, Offenheit und Freundlichkeit wichtige Bestandteile zwischenmenschlicher Beziehungen gewesen. Marc Dimmerling ergänzte dies mit einem selbst verfassten humorvollen Gedicht über die Lehrkräfte seiner Klasse.
Es folgten Grußworte der Klassenlehrerinnen Christin Schmelz und Ilse-Lore Schnegelsberg, sowie der Klassenlehrer Michael Stehling und Karsten Barthel, die dann mit Dr. Gürke die Zeugnisse übergaben. Den jeweiligen Klassenbesten überreichte der Vorsitzende des Fördervereins der ESS, Dr. Rudolf Drexler, einen Gutschein und ein Sachgeschenk. Dies waren Paul Wießner (Einjährige FOS Ernährung mit Noten-Durchschnitt 1,3), Marie Faust (Zweijährige FOS Gesundheit 1,4), Sophie Detig (Zweijährige FOS Ernährung 1,7), Malin Menz (Einjährige FOS Gesundheit 2,3). Sophie Detig und Paul Wießner erhielten darüber hinaus noch einen Gutschein für eine einjährige Mitgliedschaft in der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG).
Am Ende ließ es sich die neue Schulleiterin der ESS, Isabel Herbert, nicht nehmen, den jungen Leuten noch ein paar Worte mit auf den Weg zu geben und sich bei den Rednern zu bedanken. Für sie sei eine Welle an Zuneigung und guten Wünschen durch die Veranstaltung gelaufen. Sie verwies auf das Gedicht „Wünschelrute“ von Joseph Freiherr von Eichendorff, nach welchem die Welt zu singen anfinge, sobald man nur das Zauberwort treffe. Und dieses Zauberwort sei für jeden ein anderes und sie wünschte jedem, dass er es finden möge. Im Gegensatz zum 18. Geburtstag sei heute nun der Tag, an dem die jungen Leute erwachsen geworden sind, verlassen sie doch damit den geschützten Raum der Schule und vielleicht auch des Elternhauses.
Für die liebevolle Blumendekoration der Aula mit heimischen Wildpflanzen sorgte Maria Kliem, für eine tadellos funktionierende Technik war Thimo Maase verantwortlich. Dank für die Vorbereitung der Feier gilt auch dem Unterstützungsteam.
von Bernhard Ilsemann
Foto: Thimo Maase