63 Abiturienten feierlich verabschiedet

Schulleiter wünscht Absolventen Kraft, gegen den Strom zu rudern

Vor etwa 260 Gästen verabschiedete Schulleiter Jörg Demuth am vergangenen Freitag in der Aula der Eduard-Stieler-Schule (ESS) die erfolgreichen Absolventen des diesjährigen Abiturjahrgangs nach dem traditionellen Gottesdienst in der Rabanus-Maurus-Kirche in Petersberg.

Demuth begann seine Ausführungen aus aktuellem Anlass mit einer Metapher aus dem Fußball. Die heimliche Hymne bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren in Frankreich sei das Lied „80 Millionen“ von Max Giesinger gewesen. Diese 80 Millionen hätten hinter der Nationalelf gestanden, ebenso wie in den vergangenen drei Jahren Eltern und Freunde hinter den Abiturienten gestanden hätten. Ihnen gebühre Dank dafür. Auch die weitere Aussage von Giesinger „Es wird nicht leicht, aber Ihr schafft das schon!“ haben bereits vor drei Jahren die Kollegen der ESS den damals neu an die ESS gekommenen Schülern mit auf den Weg gegeben. Und den Hinweis, dass das Ergebnis umso besser ausfallen würde, wenn man sich voll darauf einließe und mit dem Herzen dabei sei. Dafür auch Dank an die Lehrkräfte. Sie gaben den jetzigen Abiturienten Fach- und Methodenwissen, aber auch Sozialkompetenzen und Selbstständigkeit mit auf den Weg, schließlich sei es eines der Leitmotive der ESS, Sozialverantwortung zu übernehmen. Auch vor dem Hintergrund, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ermunterte Demuth die jungen Leute dazu, Akzeptanz und Zivilcourage zu zeigen und somit gegen Vorurteile zu kämpfen.

Demuth fuhr mit dem Zitat des chinesischen Philosophen Lao Tse fort, der da sagte: „Lernen ist wie das Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“ Nun mit dem Verlassen der Schule würden die Absolventen zwar das Boot wechseln, aber das Rudern höre nicht auf. In der ESS hätten die Abiturienten das Rudern gelernt, den Kurs bestimmten sie nun selbst und dabei sei es unerlässlich, auch einmal ein Risiko einzugehen. Demuth wünschte den Absolventen alles Gute für ihre Zukunft.

Professor Dr. Sascha Skorupka folgte mit seinen Ausführungen zu den Anforderungen in Studium und Beruf. Der Professor für Physik und Technik an der Hochschule Fulda bemängelte, dass banale Dinge wie Schreiben, Lesen, Rechnen an den Universitäten immer mehr zum Problem würden. So würde eine zunehmende Digitalisierung in der Schule die Probleme eher verstärken, denn Medienkompetenz ginge weit über das Googeln hinaus. Auch würden beim Übergang ins Studium viele Schüler einen „Kulturschock“ erleben, wenn sie das geschützte Biotop der Schule verließen. Dadurch, dass mittlerweile 50 Prozent eines Jahrgangs ein Abitur erreichen und dann die Universität besuchen, würde es durch Überforderung vermehrt zu Burnout unter jungen Studierenden kommen. Es bräuchte Klarheit, was man denn wirklich will. Auch bräuchte es Mut, Entscheidungen zu treffen und sich auf Neues einzulassen. Extrinsische Motivation müsse durch intrinsische ersetzt werden. Die Eltern dagegen müssten den Mut haben, ihre Kinder gehen zu lassen. Auch Skorupka wünschte den Absolventen alles Gute für die Zukunft.

Schülervertreterin Christina Post rekapitulierte noch einmal die vergangenen drei Jahre. Es dauerte, bis man sich als Jahrgangsstufe zusammengefunden hätte. Sie dankte den Lehrkräften für die Kraft, die Ausdauer und Geduld, die Schüler nicht aufgegeben zu haben. Ebenso bedankte sie sich bei Schulleitung, Sekretariat und Unterstützungsteam. Es sei eine schöne Zeit gewesen.

Abteilungsleiterin Anke Bischof verabschiedete die Abiturienten mit der Aussage, dass sie ihr alle in den drei Jahren ans Herz gewachsen seien und es käme ihr vor, als wären sie gestern als Jugendliche gekommen und würden heute die Schule als Erwachsene verlassen. Gemeinsam mit Schulleiter Jörg Demuth und den Tutoren übergab sie die Abiturzeugnisse. Studienrat Rene André Kohl (13 BG GA) und Studienrat Stephan Heinzel (13 BG GB) verabschiedeten ihre Schüler der Fachrichtung Gesundheit, Oberstudienrätin Anette Lebeda (13 BG E) begleitete die Fachrichtung Ernährung und Studienrat Thomas Niedenthal stellvertretend für die wegen Krankheit abwesende Tutorin Gabrielle Lellau (13 BG B) die Fachrichtung Biologietechnik.

Anschließend erfolgte die Ehrung der Jahrgangsbesten durch den Vorsitzenden des Fördervereins der Eduard-Stieler-Schule, Jürgen Schneller, mit einem Geschenkgutschein. Besonders erfolgreich waren Johanna Klug und Jana Büttner mit einem Abiturdurchschnitt von jeweils 1,4, gefolgt von Pauline Luise Sippel mit einem Durchschnitt von 1,7. Schneller wünschte den Absolventen alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg.

Für die liebevolle Blumendekoration der Aula sorgte Oberstudienrätin Iris Stake gemeinsam mit den Floristik-Auszubildenden der ESS. Die mitreißende musikalische Untermalung lieferte die Schülerband der Konrad-Zuse-Schule aus Hünfeld.

von Bernhard Ilsemann

Fotos: Thimo Maase

Zurück

Nach oben
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Mehr erfahren...