Schlaganfall, Morbus Parkinson, Demenz - Prof. Dr. Neumann-Haefelin referiert über häufige Krankheiten des Gehirns

Klinikdirektor Prof. Dr. med. Tobias Neumann-Haefelin gibt Einblicke in Diagnostik und moderne Therapiemöglichkeiten

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 50-jährigen Bestehen der Eduard-Stieler-Schule gab Prof. Dr. med. Tobias Neumann-Haefelin, Chefarzt der Neurologischen Klinik am Klinikum Fulda, einen interessanten und vielseitigen Einblick in die Schwerpunkte seines Fachgebietes. Seit über 15 Jahren bereichert Prof. Dr. med. Neumann-Haefelin die ärztliche Versorgung der Region Fulda im Bereich der Speziellen Neurologischen Intensivmedizin und forciert deren Weiterentwicklung.

Nach der Begrüßung des Referenten durch den stellvertretenden Schulleiter, Herrn Franco Gargano, startete Prof. Dr. med. Neuman-Haefelin seinen Vortrag zum Thema Häufige Erkrankungen des Gehirns - Ursachen, Diagnostik und moderne Therapiemöglichkeiten“.

Mit Erste-Hilfe-Tipps bei Symptomen eines Schlaganfalls, der auch als „Herzinfarkt des Neurologen“ bezeichnet werde, betonte er die Bedeutung des schnellen Handelns für eine erfolgreiche Therapie. Die sofortige Akuttherapie liegt im Aufgabenbereich der sogenannten Stroke Unit, die in Fulda aktuell 16 Betten mithilfe modernster Technik intensiv betreuen kann. Prof. Dr. med. Neumann-Haefelin hob an dieser Stelle die gewinnbringende Zusammenarbeit mit der Radiologie hervor.

Im weiteren Verlauf des Vortrags wurden Grundlagen der Diagnostik und Therapie von Morbus Parkinson, auch bekannt als Parkinson-Krankheit, vorgestellt. Morbus Parkinson ist eine degenerative Erkrankung des Nervensystems, die vor allem ältere Menschen betrifft. Der sogenannte „Hirnschrittmacher“ zur tiefen Stimulation des Hirns (deep brain stimulation) stellt eine erfolgversprechende Methode zur Therapie dar.

Dritte Säule der thematisierten Krankheiten bildete die Demenz vom Typ Alzheimer (DvAT). Hier sprach der Referent als besonders erwähnenswert an, dass die Zulassung eines neuen Medikaments für Herbst 2025 in Deutschland erwartet werde. Der Antikörper „Lecanemab“ greife als erster Wirkstoff direkt an den strukturellen Veränderungen im Gehirn an. Die Behandlungskosten lägen bei ca. 25.000 Euro pro Jahr, was eine sensible Auswahl voraussetze, bei welchen Patienten die Therapie erfolgsversprechend angewandt werden könne.

Bemerkenswert war, wie Prof. Dr. med. Neumann-Haefelin es verstand, die komplexen medizinischen Sachverhalte der Zuhörerschaft auf verständliche Weise näher zu bringen. Eine Kombination aus der Vermittlung von medizinischem Grundwissen und fundiertem Fachwissen sorgte für einen kurzweiligen Vortragsnachmittag.

 

Text: Carmen Mötzung

Bilder: Thimo Maase

01 Stellvertretender Schulleiter Franco Gargano mit Prof. Dr. med. Neumann-Haefelin

02 Dr. med. Neumann-Haefelin

03 Referent und Teil der Zuhörerschaft

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