Studienfahrt der 12. Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums nach Berlin im Juni 2025
Drei Tage voller Geschichte, Politik und Zukunft: Unsere Berlinfahrt bot uns Schülerinnen und Schülern sowie unseren Politiklehrkräften Herrn Beyer, Frau Pappert und Frau Puschmann nicht nur spannende Einblicke in die deutsche Hauptstadt, sondern auch in das aktuelle politische Geschehen und in die Vergangenheit des geteilten Deutschlands.
Nach der Ankunft in Berlin starteten wir direkt mit einer Führung durch das ZDF-Hauptstadtstudio. Dabei erhielten wir einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen des Fernsehbetriebs: Von der Kameraführung über die Regiearbeit bis hin zu den Live-Schaltungen. Besonders beeindruckend war zu sehen, wie viel Aufwand, Planung, Technik und Geld hinter einer einzigen Sendung stecken.
Am Nachmittag besuchten wir die interaktive Ausstellung „Erlebnis Europa“. Dort konnten wir an verschiedenen Stationen spielerisch erfahren, wie die Institutionen der Europäischen Union arbeiten und wie Entscheidungen in Brüssel und Straßburg zustande kommen. Verbunden mit dem dort besuchten Workshop wurde schnell klar, dass Europa weit mehr ist als nur ein Begriff aus dem Politikunterricht.
Am nächsten Tag um 10 Uhr, bei hochsommerlichen Temperaturen, machten wir uns in zwei kleinen Gruppen mit dem Fahrrad auf den Weg und folgten den Pfaden der einstigen Grenze. Unsere Gruppenleiterinnen schilderten eindringlich und eindrucksvoll die Geschichte der Mauer, erläuterten Fluchtversuche und erzählten die Geschichten der Menschen, die dabei ihr Leben verloren. Unterwegs verweilten wir an authentischen Mauerresten und erhielten einen Einblick in die Teilung Berlins.
Nachmittags ging es weiter zum Reichstagsgebäude. Nach der Sicherheitskontrolle und einem gemeinsamen Mittagessen durften wir im Plenarsaal Platz nehmen und eine Debatte zum Thema „Bundeswehr-Einsatz im Kosovo“ verfolgen. Die Atmosphäre im Saal, das Aufeinandertreffen bekannter Politiker und die spürbare Ernsthaftigkeit der Diskussion vermittelten uns ein authentisches Bild vom parlamentarischen Alltag.
Im Anschluss trafen wir unseren Bundestagsabgeordneten Michael Brandt, der sich Zeit für unsere Fragen nahm. Von Klimapolitik bis zur sogenannten „Brandmauer“ – kein Thema blieb unberührt. Leider fiel die geplante Besichtigung der Reichstagskuppel wegen schlechten Wetters ins Wasser, was unsere gute Stimmung jedoch kaum trübte.
Am letzten Tag unserer Fahrt besuchten wir die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, das ehemalige Stasi-Gefängnis. Nach einem kurzen Einführungsvideo führten uns zwei Historiker durch die engen Zellen und Flure. Ihre Schilderungen über politische Haft, Überwachung und psychischen Druck hinterließen einen tiefen Eindruck und erinnerten uns eindringlich an die Bedeutung von Freiheit und Demokratie.
Zum Abschluss ging es ins Futurium, das „Haus der Zukünfte“. Dort konnten wir an interaktiven Stationen eigene Ideen zu Themen wie Mobilität, Energie und Stadtgestaltung entwickeln. In kleinen Gruppen diskutierten wir Zukunftsfragen, probierten digitale Installationen aus und ließen die letzten Stunden unserer Reise entspannt ausklingen.
Erschöpft, aber erfüllt von neuen Eindrücken, stiegen wir am Nachmittag in den ICE zurück nach Fulda. Drei Tage in Berlin, die von Herrn Beyer und Frau Puschmann toll organisiert wurden – drei Tage voller Begegnungen, Geschichte und Inspiration, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Text: Levin-Sinan Özyilmaz
Fotos: Julia Pappert, Verena Puschmann